Schweppermannsbote Juni 2022

16 Schweppermannsbote Für alle die 2018 bei unserer Musicalfahrt zu My fair Lady dabei waren gibt es ein Wiedersehen mit Zodwa Selele. So kommt die Interpretin auf die Luisenburg, die von Whoopi Goldberg persönlich für die Hauptrolle ausgesucht wurde. Die Kirchenlamitzerin ist nach ihrem großen Erfolg in MY FAIR LADY 2018 zum zweiten Mal bei den Festspielen. Die Anmeldung zu dieser Musicalfahrt ist ab sofort in der Gemeindebücherei zu den Öffnungszeiten möglich. Der Teilnehmerpreis für Busfahrt und Eintrittskarte beträgt 65,00 Euro pro Person. Dieser ist bei der Anmeldung zu begleichen. Weitere Infos bei Büchereileiter Georg Dürr, Tel 431, oder duerr-georg@outlook.de. Die Veranstalter wünschen allen Theaterfreunden schon jetzt viel Freude auf der Luisenburg. Dreck macht Speck! Äste stören. Sie stören immer! Wenn sie am Baum sind behindern sie im Jungbestand das Durchgehen. Liegen sie im Altbestand am Boden stolpert man drüber und der Sägewerker und Schreiner will sie auch nicht haben. Warum können im Wald nicht vierkantige Balken ohne Äste wachsen! Aber wie tät das denn dann ausschauen? Und wo sollten sich dann die Vogerl draufsetzen? Nein, der Herrgott hat sich schon was dabei gedacht, dass er die Bäum mit Äst hat wachsen lassen. Dennoch stören sie. Manche Waldbesitzer stört der Anblick des „unaufgeräumten“ Waldes. Wo sie zu viele sind, stören sie bei anstehenden Pflanzmaßnahmen und wenn Frische den Borkenkäfer anlocken können, kann das auch „störend“ werden. Drum ist der Gedanke: „De fahr ma beim Rücken gleich mit raus und verkaffa`s als Hackschnitzel. Dann störn`s nedda und a Göld kriang ma a no dafür!“ recht verlockend. Ja, im ersten Moment hört sich das nicht schlecht an. Bei längerem Nachdenken kommen jedoch Zweifel: Des mit dem Geld verdienen ist kaum der Rede wert. Das Herausfahren frisst den Gewinn durch den Hackschnitzelverkauf mehr oder minder vollständig auf. Alles, was als Biomasse im Wald verbleibt, bildet Humus. Am Acker draußen machen wir Kopfstände um den Humusgehalt zu erhöhen, von Winterbegrünung bis Strohrotte und Forstrevier Kastl organischem Dünger. Humus ist der beste und wichtigste Wasserspeicher, bzw. Verdunstungsschutz für tiefere Erdschichten. Einerseits wird das durch die Klimaerwärmung immer wichtiger, andererseits haben unsere Wälder durch die jahrhundertelange Streunutzung in der Vergangenheit eh viel weniger Humus, als sie von Natur aus hätten. Holz besteht fast nur aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. Die meisten Nährelemente (Kalium, Kalzium, Magnesium, Phospor, Stickstoff, usw.) sitzen hauptsächlich in der Rinde und in den Nadeln und Blättern. Je dünner ein Zweig / Ast ist, desto höher ist der Rinden- und damit Nährstoffanteil. Wir fahren mit dem Holz und der Stammrinde ja eh schon einiges an Nährstoffen aus dem Wald. Wenn wir jetzt die wirklich nährstoffreichen Anteile, an denen wir eh kaum was verdienen, auch noch herauskarren, dann plündern wir den natürlichen Nährstoffkreislauf unserer Wälder regelrecht aus. Das bleibt nicht ohne Folgen. Wir haben zwar ein winziges Bisschen Ertrag davon, aber unsere Wälder werden in den kommenden Jahrzehnten immer schlechter wachsen, teils weil die Nährstoffe fehlen, teils weil die Wasserspeicherkapazität abnimmt. Hassen wir unsere Kinder und Enkel wirklich so sehr, dass wir ihnen das antun wollen? „Ja, aber wia schaut denn das aus….?“ höre ich oft. Naja, wir müssen uns entscheiden, was wir wollen: Waldwirtschaft oder Waldkosmetik? Kosmetik ist teuer – fragen Sie Ihre Frau! Manche Leute behaupten: Wenn ein Gebrauchtwagenhändler in dem Maße agieren würden, wie sich manche Frauen schminken, dann käme er glatt wegen Betrugs ins Gefängnis. Nun, dazu möchte ich nur sagen: Schminke ändert zwar etwas am Aussehen, aber nichts an den Tatsachen. Schminke täuscht etwas vor, was nicht ist. Schminke ist teuer und kann der Haut schaden. „Aufgeräumte“ Wälder sind geschminkte Wälder. Sie täuschen einen „sauberen“ Zustand vor, sind aber eigentlich verarmte Wälder: Arm an Humus, arm an Nährstoffen, arm an Lebensvielfalt. Wenn eine Frau die Zeit und das Geld, das sie für Schminke ausgibt, lieber für Sport und gesunde Ernährung ausgeben würde, hätte sie selber (und wahrscheinlich auch ihre Umgebung) mehr davon, auch wenn sie dann nicht ganz so wie aus dem Ei gepellt aussieht. Wenn ein Waldbesitzer die Zeit und die Mühe, die er fürs Steckerl aufklauben“ in seinem Wald lieber für die Durchforstung und für die Anpflanzung von Mischbaumarten aufwenden würde, hätte der Wald, er selber und seine Nachfahren deutlich mehr davon. Nein, ich will nicht die Branche wechseln und Kosmetikberater werden, aber es stimmt schon: Wahre Schönheit kommt von innen. Ich hab in der Verwandtschaft eine junge Frau, die aus Gründen, die sie selber nicht zu vertreten hat, … das Gegenteil von hübsch ist. Aber wenn man es schafft sie zum Lachen oder auch nur zum Lächeln zu bringen, dann geht in diesem Gesicht die Sonne auf. Fröhliche Menschen sind schöne Menschen, sind nette Menschen, sind Menschen mit denen man gerne zu tun hat. Also lasst uns fröhlich statt schön sein! Und so gibt es auch Wälder, die durch die menschliche Devastierung so beinander sind, dass man nicht weiß ob man weinen oder nicht lieber doch davon laufen sollte. Aber dann kommt man aufs Nachbargrundstück, das ganz offensichtlich früher genauso traurig war, aber wo der Besitzer schon vor 20 Jahren angefangen hat gezielt Laubholz (= Laubdüngung) angepflanzt hat, Licht auf den Boden gebracht hat, gezäunt hat und siehe da: Er schaut schon viel freundlicher, hoffnungsvoller, zukunftsorientierter, fruchtbarer, lebendiger, einfach positiver aus. Wir meinen

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