286 8 Die Testbatterie – Grundlage einer effektiven Therapie Kopf- und Nackenschmerzen, die eine muskuloskelettale Dysfunktion vortäuschen können (Kerry & Taylor, 2009). Sie können zum Beispiel bereits in einem frühen Stadium einer Dysfunktion der hirnzuführenden Arterien auftreten, während Anzeichen einer Hirnstammischämie dies möglicherweise noch nicht tun (Kerry & Taylor, 2006; Thanvi et al., 2005) Bei Affektionen der A. vertebralis sind zudemNervenwurzelreizungen in einem frühen Stadium möglich und bei einer Carotisaffektion kann es zu einem partiellen ipsilateralen Horner Syndrommit Ptosis (hängenden Augenoberlid) und Miosis ( Pupillenverengung) kommen (siehe Tabelle 3-5 in Kapitel 3). Zu den erst später auftretendenHirnstammzeichen durch Ischämie gehören vielfältige Symptome, die in Kapitel 3 erläutert werden. Ein ansteigender Charakter von Symptomen Abbildung 8-2: Gehaltene endgradige Positionen der Halswirbelsäule in a) isolierter Rotation rechts, b) isolierterer Rotation links, c) einer Kombination aus Rotation und Extension und d) einer Einstellung, in der die Therapie erfolgen soll a) b) c) d) während der gehaltenen Einstellungen aufgrund einer zunehmenden Ischämie, erhärtet den Verdacht einer ernsthaften Pathologie. Die Symptome dürfen nur kurz zugelassen werden und der Therapeut muss aus der gehaltenen Position unmittelbar wieder herausgehen. Wir Autorinnen schätzen die gehaltenen Einstellungen der HWS als einen wertvollen Teil in der Untersuchung. Sie werden weiterhin als nützlich angesehen und nehmen einen wichtigen Platz in der Differenzierung von Patienten mit Schwindel oder Gleichgewichtsproblemen ein (Thomas &Treleaven, 2019). Jedoch sollten sie nicht als Tests der arteriellen Integrität angesehen werden. Eine Beurteilung hinsichtlich Risiko einer Schädigung der A. vertebralis beziehungsweise der A. carotis interna oder Vorhandensein einer zervikalen arteriellenDissektion ist nicht möglich. Denn es existieren keine
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