VHS Baden-Baden e.V.

90 Volkshochschule Baden-Baden Kultur und Kreativität Erörtert wird zunächst die Frage, ob es überhaupt notwendig ist, Lebenswelt und Biografie eines Autors zu kennen, um dessen Werk zu verstehen. Der Vortrag zeigt an zahlreichen Beispielen, dass durchaus ein Zusammenhang besteht zwischen dem Aufbruch der Moderne, den Kafka erlebte, und seinem literarischen Status als Begründer der deutschsprachigen Moderne in der Literatur. Reiner Stach ist profunder Kafka-Kenner und schrieb die 3-bändige Kafka-Biografie. Er promovierte in Literaturwissenschaft, hatte Lehraufträge, war wissenschaftlicher Lektor bei S. Fischer, betreut die Website franzkafka.de, kuratiert und berät bei Ausstellungen, Film- und Fernsehbeiträgen zu Kafka. Fr, 22.11.2024, 19.00 - 20.30 Uhr 10,00 €, Stadtbibliothek, Luisenstr. 34 In Kooperation mit der Baden-Badener Bibliotheksgesellschaft e.V., (Hauptveranstalter) und dem Kulturbüro der Stadt Baden-Baden gefördert durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Gesellschaften und Gedenkstätten in Marbach (ALIM) Barrierefrei erreichbar. Stadtbibliothek Kurs-Nr.: K007 Durlacher: Die graublaue Strickjacke - ein jüdischer Junge unter Nazi-Herrschaft Jessica Durlacher Jessica Durlacher, die bekannte holländische Schriftstellerin, kommt nach Baden-Baden und stellt die Neuausgabe der Texte ihres Vaters Gerhard L. Durlacher: „Die graublaue Strickjacke - ein jüdischer Junge unter Nazi-Herrschaft“ vor, die von ihr mit einem ausführlichen Nachwort ergänzt wurde. Gerhard L. Durlacher (1928–1996) wuchs in Baden-Baden auf. 1937 floh die Familie nach Holland. 1942 wurde er in das holländische Transitlager Westerbork deportiert und 1944 über Theresienstadt nach Auschwitz verschleppt. Er war einer der wenigen, die das Todeslager überlebten. Stadtbibliothek Kurs-Nr.: K005 Deniz Ohde: Ich stelle mich schlafend Lesung und Gespräch mit Carsten Otte Deniz Ohde schreibt in ihrem eindringlichen Roman über Verliebtheit, Abwendung und eine toxische Beziehung. Ein politischer Roman, ohne dass Politik darin vorkommt, weil es um Gewalterfahrungen von Frauen geht, um die Wahrnehmung des weiblichen Körpers und die Selbstwahrnehmung eines Mädchens, dann einer jungen Frau. In Yasemin sind die Erfahrungen mehrerer Frauen eingeschrieben, die der Mutter, einer älteren Freundin, der gleichaltrigen Freundin. Eine Unterwerfung aus Selbsthass und Minderwertigkeitsgefühl. Auf die Spurensuche und ins Gespräch mit Deniz Ohde, Baldreit-Stipendiatin 2022, begibt sich Carsten Otte, Literaturkritiker, Autor und Redakteur bei SWR und NDR. Mi, 23.10.2024, 19.00 - 20.30 Uhr 10,00 € , Bibliotheksgesellschaft 5 €, Karten im Vorverkauf der Stadtbibliothek, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Stadtbibliothek, Luisenstr. 34 In Kooperation mit der Baden-Badener Bibliotheksgesellschaft e.V., (Hauptveranstalter) und dem Kulturbüro der Stadt Baden-Baden gefördert durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Gesellschaften und Gedenkstätten in Marbach (ALIM) Barrierefrei erreichbar. Stadtbibliothek Kurs-Nr.: K006 Kafkas Lebenswelt: Eine Einführung von Reiner Stach Kafkas Welt war geprägt von extremen Spannungen, die einerseits von den immer mehr sich zuspitzenden nationalen Gegensätzen rührte, andererseits von dem hohen Tempo, mit dem eine Vielzahl technischer Innovationen durchgesetzt wurde: Elektrifizierung der Städte, Telefonnetze, Kinos, Grammophone, Autos und Flugzeuge. Das Problem einer schwankenden, wurzellosen Identität, das bei Kafka immer gegenwärtig bleibt, war also durchaus kein privates. Das wird auch gezeigt am Beispiel des immer aggressiver werdenden Antisemitismus: Solche Erfahrungen waren es nicht zuletzt, die Kafka immer wieder in literarischen Szenen der Verfolgung und der Ausschließung bearbeitete. VORTRÄGE, FAHRTEN, FÜHRUNGEN (Verweis) Schneeflocken wie Feuer - Lesung und Gespräch mit Elfi Conrad siehe Programmbereich Gesellschaft Kurs-Nr. A012 Stadtbibliothek Kurs-Nr.: K004 Nora Schramm: Hohle Räume - Lesung Nora Schramm Als Helene ihre Eltern kurz vor Weihnachten besucht, wirken die Räume des vertrauten Hauses seltsam hohl. Die Eltern lassen sich scheiden. Irritiert beobachtet die Tochter, seziert sie voller Sprachwitz und zerlegt sie in ihre Einzelteile, die sich zu einem Familienbild bürgerlicher Prägung zusammensetzen: Thomas, der Vater, ist Arzt, in einem Pharma-Unternehmen. Die Mutter Irene hat studiert, und ist nach der Geburt der einzigen Tochter Hausfrau. Und Helene selbst ist erfolgreiche Künstlerin mit Einzelausstellungen in London und Kopenhagen, einer Assistentin und einem Galeristen. Jetzt soll sie dabei helfen, den Besitzstand genauso wie den emotionalen Ballast der vierzig Ehejahre zu sortieren. Doch dann stürzt die Mutter die Treppe hinunter und plötzlich taucht auch die verschwunden geglaubte Kindheitsfreundin Molly wieder auf. Humorvoll und in starken Bildern erzählt „Hohle Räume“ von der Familie als kleinstmöglicher sozialer Einheit, in der die Aufstiegsgeschichte der Babyboomer genauso zu erkennen ist wie der Klassenumstieg ihrer Kinder und wo Sofas, Töpfe und Fensterläden nicht bloß Alltagsgegenstände sind, sondern subtil über Werte, Überzeugungen und Sicherheiten Auskunft geben. Mi, 25.09.2024, 19.00 - 20.30 Uhr 10,00 € , Bibliotheksgesellschaft 5 €, Karten im Vorverkauf der Stadtbibliothek, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Stadtbibliothek, Luisenstr. 34 In Kooperation mit der Baden-Badener Bibliotheksgesellschaft e.V., (Hauptveranstalter) und dem Kulturbüro der Stadt Baden-Baden gefördert durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Gesellschaften und Gedenkstätten in Marbach (ALIM) Barrierefrei erreichbar. © Reiner Stach

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